BürgervereinElberfelderSüdstadt BürgervereinElberfelderSüdstadtBürgervereinElberfelderSüdstadt
BürgervereinElberfelderSüdstadt
BürgervereinElberfelderSüdstadt
BürgervereinElberfelderSüdstadt
BürgervereinElberfelderSüdstadt

Umbau Döppersberg: neue Probleme

Im Sommer 2013 gab die Stadt bekannt, dass sich die Kosten für das Großprojekt um etwa ein Drittel verteuern werden. Statt 105 Millionen Euro, die seit 2007 immer als gedeckelt genannt wurden, ist nun von 140 Millionen Euro die Rede. Manche Skeptiker hegen den Verdacht, dass dieser „35-Millionen-Nachschlag" noch nicht das Ende der Fahnenstange sei. Aber auch ohne solchen Pessimismus wird die Sache für Wuppertal nicht einfacher. Die Zuschüsse des Landes bzw. Bundes in Höhe von rund 40 Mio. Euro waren 2007 definitiv gedeckelt worden, hier ist kein Nachverhandeln möglich.


Bild 1

Eine Ansichtskarte aus dem Jahre 1967 zeigt die Kreuzung am Brausenwerth. Etwa dort, wo die Straßenbahn zu sehen ist, wird in ein paar Jahren die Bundesallee, aus der Absenkung aufsteigend, wieder die normale Fahrbahnhöhe vor der Kreuzung erreichen.

Als die Stadt die Ausschreibung für den Bau der Mall (Einkaufspassage in der unteren Bahnhofsebene) und der zweistöckigen Tiefgarage (unter dem Busbahnhof) startete, ging man von einem Kostenrahmen von 15 Millionen Euro aus. Als aber jetzt im Sommer die Angebote vorlagen, musste sich die Stadt allein für diesen Teilbereich des Gesamtprojekts Döppersberg auf ein neues Kostenvolumen von 30 Mio. Euro umorientieren.

Nun muss die Stadt die zusätzlichen Kosten, die u. a. aus gestiegenen Baupreisen, einem Wechsel des externen Planungsbüros, einzelnen erneuten Ausschreibungen und einem Risikopolster für künftige Mehrausgaben resultieren, durch Umschichtung im städtischen Haushalt mit eigenen Mitteln stemmen.

In den kommenden sechs Jahren sollen deshalb jeweils 6 Millionen Euro beim Unterhalt und der Instandsetzung von Straßen, Wegen und Treppen eingespart werden. Da kann man nur hoffen, dass die kommenden Winter nicht zu große Schäden an Wuppertals Straßendecken und Treppen verursachen. Sonst würde der Autoverkehr immer stärker von Schlaglöchern und endlosen Baustellen beeinträchtigt.


Bild 2

Blick von der Ecke Schloßbleiche in den Wall: für den stärkeren Busverkehr wird die Fahrbahn verbreitert und verstärkt. Links das Haus „ Koch am Wall", das demnächst durch einen Neubau ersetzt wird.

Ab dem Frühsommer 2014 wird der bisherige Busbahnhof vom Döppersberg verlagert, um die Großbaustelle zum Umbau von B7 und Bahnhofstraße beginnen zu können. Deshalb wird im Wall eine zweite Busspur für die Gegenrichtung eingebaut. Die von der Gathe bzw. vom Ostersbaum und vom Hofkamp bisher zur Morianstraße fahrenden Linienbusse werden dann Richtung Neumarkt umgeleitet. Vor dem Kaufhof biegen sie ab in den Wall und durchfahren ihn in südlicher Richtung. Es wird dann im Wall zwei durchgehende Busspuren geben. Damit die Bushaltestellen sich nicht gegenseitig behindern, wird die neue Busbucht für die nach Süden fahrenden Busse zwischen der Fußgängerstraße Mäuerchen und der Schloßbleiche eingerichtet. Von hier aus fahren die Busse auf der Südstraße am Parkhaus der Sparkasse vorbei, unterqueren die Bundesallee und fahren an der Schwimmoper vorbei weiter in Richtung Südbrücke. Die zur Cronenberger und Ravensberger Straße und zum Arrenberg führenden Busse überqueren die Südbrücke, während die in Richtung Blankstraße fahrenden Busse über die Bahnhofstraße zur Blücherbrücke und zum Kleeblatt gelenkt werden. Entsprechend verkehren dann auch die Buslinien in der Gegenrichtung, da der heutige Fahrweg vom Brausenwerth, am KÖBO-Haus vorbei, über das Islandufer zum Wall wegen der Großbaustelle unterbrochen wird.

Bild 3

Blick in die Baugrube für die Tiefgarage, über der später der Busbahnhof gebaut wird. Später kann man hier mit wenigen Schritten von den Bussen zu den Bahnsteigen (links) gelangen.

Der Wall und die Südstraße werden also zum Nadelöhr der vielen Buslinien, die bisher zu den teils ziemlich weit auseinander liegenden Haltestellen am Döppersberg kamen. In diesem Sommer begannen die Tiefbauarbeiten im Wall. Die Bäume, die im mittleren Abschnitt des Walls bei den Taxiplätzen standen, wurden gefällt. Die Bürgersteige wurden teilweise eingeengt, um Platz für die zusätzliche Busspur und die neue Haltestellenbucht vor dem Koch-am-Wall-Gebäude zu gewinnen. Die Taxen werden am Neumarkt, gegenüber vom Kaufhof und beim Jubiläumsbrunnen, neue Stellplätze erhalten. In den Hauptverkehrszeiten werden rund 100 Busse pro Stunde in beiden Richtungen über den Wall fahren..

Während der gut zweieinhalbjährigen Umleitung soll die Bundesallee zwischen der Kreuzung Brausenwerth und der Einmündung Kasinostraße komplett gesperrt werden. Diese Sperrung, die voraussichtlich im Dezember vom Stadtrat beschlossen wird, ermöglicht es, die Großbaustelle am Döppersberg schneller als zunächst geplant abzuwickeln. Man rechnet mit einem Zeitgewinn von etwa zwei Jahren, wenn der Verkehr auf der B 7 nicht mit je einer Richtungsspur durch die Großbaustelle gelotst werden muss. In der Großbaustelle muss die B 7 in Höhe des heutigen Fußgängertunnels etwa 7 Meter tiefer gelegt werden. Dafür muss man den Fußgängertunnel und die Busrampe zur Bahnhofstraße abreißen. Außerdem wird die Bahnhofstraße, von der Blücherbrücke kommend, in Höhe des Direktionsgebäudes zur Bundesallee hin abgesenkt und mit ihr zu einer Straße verknüpft. An der Längsseite der alten Eisenbahndirektion wird eine neue Stützmauer errichtet.

Vom Schwebebahnhof aus wird eine großzügige breite Fußgängerbrücke über die abgesenkte Bundesallee hinweg mit leichter Steigung zum Hauptbahnhof führen, wo man die Einkaufspassage (Mall) erreicht, die mit der Unterführung zu den Bahnsteigen endet. Weitere Einzelhandelsflächen werden im Direktionsgebäude entstehen, das der Wülfrather Unternehmer Clees vor ein paar Jahren gekauft hat. Er plant hier ein Outlet-Center. Und schließlich wird auch der Investorenkubus, ein künftiges Geschäfts- und Bürohaus auf der Ostseite der Fußgängerbrücke, zumindest im Erdgeschoss einen oder mehrere Läden bekommen. Dieser Baukörper soll aber deutlich weniger Gesamthöhe aufweisen, als in den bisherigen Computeranimationen dargestellt wurde, wo er wie ein großer Würfel wirkte.

Ein weiterer Neubau wird an der Ecke von Schloßbleiche und Wall entstehen, wo heute noch das Koch-am-Wall-Haus steht. Ab Ende 201 3 soll das Gebäude, in dem momentan ein Textildiscounter nur das Erdgeschoss nutzt, abgebrochen werden. Der Neubau soll dann zügig folgen und im Erdgeschoss und in der ersten Etage Einzelhandel bieten, der mit Schaufenstern bis ins Obergeschoss für sich wirbt. Die oberen 5 Etagen werden als Büroflächen genutzt.

Für die etwa 15.000 Autofahrer, die bisher täglich die B 7 zwischen Ohligsmühle / Kasinostraße und der Kreuzung am Döppersberg / Brausenwerth benutzen gibt es im nahen Umfeld keine leistungsstarken Umleitungsstrecken. Nördlich von der Talsohle bietet sich letztlich nur die Autobahn an. Und auf der Südseite wird man bis zur L 418 ausweichen müssen. So werden die Nord-Süd-Verbindungen in Elberfeld von und zu den Schnellstraßen für die Zeit der B-7-Sperrung sicher noch stärker als heute schon vom Verkehr belastet werden.

Gerhard Hense.

Mehr Informationen:

Offizielle Seite:
www.doeppersberg.de

Fotogalerie:


Berichte über den Sachstand im Mitteilungsblatt des Bürgervereins:

Historische Rundbögen am Hauptbahnhof

Forderung des barrierefreien Zugangs mit Aufzug zur oberen Südstadt

Bericht in der Zeitschrift 1 /2012

Bericht in der Zeitschrift 2 / 2011

Veranstaltungen/Jahreshauptversammlung2011_2.html

Zeitschrift2-2009/Doepper.html

Zeitschrift2-2008/Elberfeld von oben.html

Zeitschrift1-2005/Verkehrsader.html

Zeitschrift1-2004/Projekt-Doeppersberg.html