Zu seinem 100. Geburtstag trafen sich Mitglieder
und viele Gäste des Bürgervereins am 23. September 2007 in der
Stadthalle auf dem Johannisberg. Der Mahler-Saal war „gerappet
voll", als an jenem sonntäglichen Nachmittag ein festliches
Programm begann, locker moderiert von Sascha Gutzeit, den viele
bereits von seinen Bühnenauftritten im "Wuppertal-Musical"
kannten. Statt langatmiger Festreden bestimmten mehrere Grußworte
und unterhaltsame Darbietungen den Verlauf.
Hans
Joachim
Thias eröffnete die festliche Veranstaltung
Hans Joachim Thas, gebürtiger Elberfelder seit
1993 Vorsitzender des Bürgervereins begrüßte die zahlreich
erschienenen Mitglieder und Gäste insbesondere den
Oberbürgermeister, der früher den Küllenhahner Bürgerverein
leitete. Thias erinnerte an den Bau der L 418 und der Universität
und andere große Projekte.
Unter
den
Zuhörern in der ersten Reihe saßen Oberbürgermeister Jung
(dritter von rechts und Sparkassenchef Peter Vaupel (links
daneben die zur Festversammlung sprachen
Bei aller Freude über den runden Vereinsgeburtstag
vergaß er aber nicht den mahnenden Blick auf aktuelle Probleme in
der Südstadt, insbesondere die anderthalb Jahre dauernde
Sperrung der Wolkenburg. Die dortige Tiefbaumaßnahme ist verbunden
mit einer Umleitung der Buslinie 628, die eine deutliche
Verschlechterung des WSW-Angebots in der unteren östlichen
Südstadt bis Ende 2009 mit sich bringt. Dieses Quartier ist wegen
der fehlenden Nahversorgung auf den ÖPNV angewiesen, um die
Innenstadt aufzusuchen.
Oberbürgermeister Peter Jung dankte dem
Bürgerverein und den beteiligten Bürgern für das vielfältige
ehrenamtliche Engagement in der Stadt. Bürgervereine seien
hilfreich beim Erfahrungsaustausch auch mit der Stadtverwaltung,
wenn es zum Beispiel um große Projekte wie den Bau des L 418 gehe.
Jung setzte große Hoffnungen auf den Umbau des
Döppersbergs, dass er ein großer Wurf werden möge. "Aber eine
solche Operation am offenen Herzen bringt zeitweise starke
Belastungen mit sich." Dies habe auch der Umbau des
Südstraßenrings gezeigt. Bürgervereine sind, so unterstrich Jung,
nicht unmodern, wie ein gerade neu gegründeter Bürgerverein
beweise. Damit spielte der Oberbürgermeister auf die kürzlich
erfolgte Konstitution der "Sudbürger" im Raum Cronenberg an.
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Das "Trio Kantabile"
bot einen musikalischen Beitrag zur Feierstunde.
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Den
meisten Beifall ernteten die "Wuppertaler Originale" mit
ihren nostalgischen Melodien.
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Peter Vaupel, Schatzmeister im Stadtverband der Bürger- und
Bezirksvereine, überbrachte die Grüße des Dachverbands der rund 30
Mitgliedsvereine. Der Bürgerverein der Elberfelder Südstadt übe
seit hundert Jahren durch sein Engagement Ungehorsam im positiven
Sinne aus: ,,Nie war Ihre Arbeit so wertvoll wie heute!"
Außerdem gab es kurze Grußworte der katholischen und evangelischen
Kirchengemeinden in der Elberfelder Südstadt, gesprochen von
Pfarrer Dr. Bruno Kurth, der gerade sein Amt an der St.
Suitbertuskirche angetreten hat,
und von Pfarrer Gerson Monhof, der schon seit vielen jahren an der
Johanneskirche am Friedenshain arbeitet.
In heiterer Stimmung
verfolgten die Zuhörer die unterhaltsamen Stücke
der "Wuppertaler Originale" und des Duos von
Sascha Gutzeit und Roland Geiger. |
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Zwischen den Wortbeiträgen gab es eine musikalische Darbietung
des "Trio Kantabile” und einen mitreißenden Auftritt
der "WuppertaIer Originale", deren Lieder zum Klatschmarsch
und Mitschunkeln animierten. Viel Applaus ernteten auch Sascha
Gutzeit und Roland Geiger mit Ausschnitten ihres
Bühnenprogramms "Wuppertal - Das Musical".
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Danach trug Frau Annelore Schulze selbst gereimte Zeilen vor, die
sie dem Geburtstagskind zur Feier des Tages gewidmet hatte.
Der Bürgerverein Elberfeld-Südstadt e. V.,
gegründet vor einhundert Jahren genau,
sich heute als Jubilar präsentiert,
aus welchem Grunde gefeiert wird.
Was damals man ins Leben rief,
ist up-to-date noch und aktiv,
was selbstverständlich an dem regen
Vorstand dieses Vereins gelegen,
was alle Mitglieder begrüßen
und dankbar sehr zu schätzen wissen.
Ein Heft erscheint zweimal im Jahr,
berichtend von Plänen und dem, was war.
Der Vorstand bringt dies Heft heraus,
was sehr viel Arbeit setzt voraus.
Er plant Besuche in Museen,
die nicht nur hier im Orte steh’n,
und tut auch sonst noch allerhand
für unseren guten Bildungsstand.
Theaterabend in Rittersaar-Flair,
schätzen die Südstadt-Mitglieder sehr.
Und während nach Schloss Burg man fährt,
der Vorstand uns das Stück erklärt.
Ein Highlight ganz besond’rer Art
ist jährlich uns’re Sommerfahrt:
Man fuhr zum Beispiel nach Schwerin,
zum Spreewald, nach Potsdam, mal nach Berlin,
nach ,,Elbflorenz", barocke Pracht,
aus Trümmern wieder neu gemacht,
nach Nürnberg, der alten Frankenstadt,
zum Harz, der auch viel zu bieten hat.
Zwei Hansestädte in Deutschlands Norden
Sind auch jeweils Reiseziele geworden;
Auch findet man im Nachbarland
Paris, Elsass, Flandern mal int’ressant.
Ins Schwabenland ging uns’re diesjährige Fahrt,
wo einst residiert’ Eberhard mit dem Bart;
hier lebt die Erinn’rung an Daimler und ferner
an Dieter wie Schiller, Mörike, Kerner;
Schloss, Gärten mit traumhaften Beeten
die Gäste aus Wuppertal dort betreten.
Was da an Vorarbeit zu leisten,
das würdigen ganz gewisslich die meisten.
Als Reiseleiter setzt vor Ort
Der Vorstand seine Arbeit fort.
Die Vorstandsarbeit schätzen sehr
in dem Verein die Mitglieder !
Nicht selten tritt privates Glück
zum Wohle des Vereins zurück: „
Statt Günther Jauch sich anzuseh’n,
heißt es, zu einer Sitzung geh’n.
Man hofft, dass lange noch wie jetzt
der Vorstand sich zusammensetzt,
und uns sein Wirken, Tun und Walten
noch viele Jahre bleibt erhalten.
Diese Hommage ist längst an der Zeit;
jetzt endlich gibt’s dazu Gelegenheit!
Zum Ausklang sangen alle Anwesenden gemeinsam das Bergische
Heimatlied. Nach dem Festakt im Mahler-Saal trafen sich die
Teilnehmer bei einem Imbiss im benachbarten Hindemith-SaaI zum
Empfang mit Ieiblichen Genüssen. Dort signierte Klaus Burandt
Jubiläumsplakate, die gegen eine Spende für einen guten Zweck
verkauft wurden.
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